Fahr doch mal nach Brandenburg – Mittenwalde
Fahr doch mal nach Brandenburg - Mittenwalde
Von RENÉ BLANKE
29.08.2017 Fahr doch mal nach Brandenburg – in der heutigen Folge geht es nach Mittenwalde im Landkreis Dahme-Spreewald.
Mittenwalde liegt etwa 31 km südlich vom Zentrum bzw. rund 15 km südlich der Stadtgrenze Berlins auf dem Teltow-Hohenrücken.
Mittenwalde war im Hochmittelalter zur Zeit des deutschen Landesausbaus nach Osten neben Köpenick Herrschaftszentrum der Wettiner auf dem Teltow. Nach der Niederlage Heinrich des Erlauchten 1245 im sechsjährigen Teltow-Krieg fiel der gesamte Teltow mit Mittenwalde dauerhaft an die gemeinsam regierenden askanischen Markgrafen Johann I. und Otto III.und damit an die Mark Brandenburg.
Mittenwalde gehörte 1836–1952 zum Landkreis Teltow (bis 1947 in der preußischen Provinz Brandenburg, 1947–1952 im Land Brandenburg). 1952–1993 war die Stadt Teil des Kreises Königs Wusterhausen (bis 1990 im DDR-Bezirk Potsdam, 1990–1993 im Land Brandenburg).
Im Zuge der Ämterbildung im Land Brandenburg schlossen sich 1992 die Gemeinden Brusendorf, Gallun, Motzen, Ragow, Schenkendorf, Töpchin und die Stadt Mittenwalde (alle Landkreis Königs Wusterhausen) und die Gemeinde Telz (Landkreis Zossen) zum Amt Mittenwalde zusammen. Mit der Gemeindereform 2003 in Brandenburg wurden die Gemeinden Brusendorf, Gallun, Motzen, Ragow, Schenkendorf, Telz und Töpchin zum 26. Oktober 2003 per Gesetz in die Stadt Mittenwalde eingegliedert. Das Amt Mittenwalde wurde aufgelöst und die Stadt Mittenwalde amtsfrei.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden in vielen Städten Deutschlands Denkmale für Friedrich Ludwig Jahn errichtet. Nachdem in Dahme/Mark im Jahr 1903 ein Denkmal eingeweiht wurde, setzte sich eine Stiftung in Mittenwalde dafür ein, den Turnvater auch in Mittenwalde zu ehren. Zum 50. Jubiläum des im August 1863 gegründeten Männerturnvereins errichtete man daher im Jahr 1913 am Salzmarkt ebenfalls ein Denkmal. Es wurde vom Berliner Bildhauer Oskar Krüger geschaffen. Er verwendete bayrischen Muschelkalkaus Kirchheim bei Würzburg. Krüger schuf einen quadratischen Sockel mit einer Umwehrung. Die vier achteckigen Säulen stellen die vier Charaktereigenschaften der Turnerei „Frisch, fromm, fröhlich, frei“ und werden von einem vergoldeten Turnerkreuz geschmückt. Die Säulen tragen die Büste des Turnvaters, der auf einer mit Eichengirlanden gesäumten Platte ruht. Das Denkmal hat ein Gesamtgewicht von rund 115 Kilogramm, davon entfallen auf die Büste rund sieben Kilogramm. Nach dem Ersten Weltkrieg brachte man am Sockel die Namen der gefallenen Mitglieder des Turnvereins an. Sie wurde im Jahr 1998 von Mittenwalder Steinmetz Heinz Fluthwedel erneuert.
Hinter dem Denkmal befindet sich eine im Volksmund genannte „Friedenseiche“, die 1816 nach dem Sieg über Napoleon von den Bewohnern gepflanzt wurde. An diesem Platz übergab der Bürgermeister Schwarz die Stadt am 26. April 1945 der Roten Armee.
Die Innenstadt von Mittenwalde bietet sämtliche Möglichkeiten den Anforderungen des täglichen Bedarfes gerecht zu werden. Die meisten Häuser sind seit der Wiedervereinigung in ihren alten Glanz zurückversetzt worden, es ist aus meiner Sicht eine Augenweide geworden. Mir hat es sehr gut gefallen.
Es gibt einige Bäcker bzw. Konditoreien, Eisdielen und Restaurants, so dass man nicht hungrig wieder abreisen müßte oder weil man ja nach Brandeburg fährt, was zu essen mitnehmen müßte. Die Nähe zur Landeshauptstadt Potsdam oder auch Berlin machen einen Ausflug für die Großstädter zweifelsfrei schnell möglich. Es lohnt sich in jedem Fall hier einmal vorbeizuschauen.
Der Pulverturm und das Stadttor in Mittenwalde, Foto ©: René Blanke
Wo liegt Mittenwalde?
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