Fahr doch mal nach Brandenburg – Schloss und Festung Senftenberg

Fahr doch mal nach Brandenburg - Schloss und Festung Senftenberg
Von RENÉ BLANKE
05.09.2017 Fahr doch mal nach Brandenburg – Heute geht es zum Schloss und Festung Senftenberg mit wunderschöner Parkanlage.
Senftenberg ist über die Autobahn A13 super zu erreichen. In der Innenstadt bzw. Altstadt werden ausreichend kostenfreie Parkplätze zur Verfügung gestellt, so dass man das Auto getrost stehen lassen kann. Mein Navi wollte mich ständig durch die Fußgängerpassage leiten, hab ich aber vermieden. Also Obacht, falls ihr auch noch kein so aktuelles System habt.
Für die Besichtigung des Schlosses und der Parkanlage hatte sich auch das Wetter richtig viel Mühe gegeben und der Himmel erstrahlte im besten Blau. Also aus der Altstadt über die Straße “Am Steindamm” in Richtung Schloss Senftenberg und hinein in die wunderbare Parkanlage, die schon bei der Anfahrt direkt einlud gleich reinzugehen.
Eingang zur Parkanlage zum Schloss Senftenberg mit Jahn-Denkmal, Foto © René Blanke
Schon bei den ersten Schritten im Schlosspark wechselt man in eine fast verwunschene Welt, die Geräusche der Stadt verstummen nicht ganz, aber rücken doch sehr in den Hintergrund. Die Anlage ist sehr gepflegt, mein Eindruck ist aber der, ohne es genauer zu wissen, dass hier großer Wert auf das natürliche Belassen der vorherrschenden Gehölze, auch schon früher, die Anlage ist ja bereits sehr alt, Wert gelegt wurde. Große alte Bäume, viel Grün und natürlich nun wieder neu angelegte Wege zum Lustwandeln im Park.
Direkt am Eingang an der Straße “Am Steindamm” steht – mal wieder – ein Denkmal für den großen Turnvater Jahn. Ich musste direkt schmunzeln, da ja auch bei meinem letzten Artikel “Fahr doch mal nach Brandenburg – Mittenwalde” der Turnvater ein Rolle gespielt hatte. Augenscheinlich hat er zu Lebzeiten sich auch ordentlich herumgetrieben.
Also weiter in Richtung Schloss. Hier kommt man an einen kleinen See, wirklich wunderbar umgeben von noch wunderbareren Grün an eine kleine weiße Brücke. Malerisch, wie aus einem Märchenbuch, steht sie da. Da man im Schloss bzw. der kleinen Kapelle auch Heiraten kann, ist diese Brücke sicher ein tolles Motiv für frisch vermählte Hochzeitspaare. Ich habe versucht dieses schöne Motiv einzufangen, aber ein Brautpaar war leider nicht zum Greifen da 😉






Bevor man zum eigentlichen Schloss kommt, muss man durch ein Gewölbe laufen. Hier habe ich gelernt, das es sich dabei um Kassematen handelt. Eine Kassemate ist ein vor Artilleriebeschuss geschütztes Gewölbe und relativ gängig bei Festungsanlagen.
Apropos Festungsanlagen. Die Anlage in Senftenberg hat ihren Ursprung bzw. ihre erste Erwähnung aus dem Jahr 1100. Damals noch als Palisadenwall mit Wachturm. Über die folgenden Jahrhunderte entstand eine mittelalterliche Burg, die ab 1290 urkundlich belegt ist. Der bekannteste Burginhaber war Hans von Polenz. In der Mitte des 16. Jahrhunderts begann der Neubau eines Renaissanceschlosses als festes Haus, mit dem Ausbau der Festungsanlage, dem Wall und dem umgebenen Stausee. Den gibt es heute so nicht mehr.

Heute wird das Schloss und Festung Senftenberg als Museum genutzt. Hier gibt es spannende Ausstellungen, die zu einer Zeitreise durch die Geschichte der Stadt, Land und Industrie in Senftenberg und in der Lausitz einladen. Hier gibt es auch ein schönes Modell der gesamten Festung zu bestaunen. Für 5 Euro erhält man als Erwachsener Eintritt in das Museum, Kinder bis zum 16. Lebensjahr sind aktuell für 1 Euro dabei.
Gegenüber dem Schloss befindet sich das Kommandantenhaus. Dieses entstand Mitte des 17. Jahrhunderts als Ausbau der Festungsanlage. Es beherbergte dann neben den Gemächern für den Festungskommandanten, weitere Räume, Unterkünfte, Lager und Stallungen. Heute steht das Kommandantenhaus – ebenfalls vollständig saniert und restauriert – der Museumsverwaltung zur Verfügung.
Schloss Senftenberg und das Kommandantenhaus, Foto © René Blanke
Die gesamte Festungsanlage Schloss und Festung Senftenberg mit dem angeschlossenen wunderschönen Park hat mich sehr beeindruckt und sehr gefallen. Ich hatte das ehrlich gesagt so nicht erwartet. Senftenberg hatte ich bis dato als Kohleabbauregion mit allen damit verbundenen Auswirkungen vor Augen – genau das Gegenteil ist aber der Fall!
Nach dem Besuch lohnt sich auf jeden Fall noch ein Abstecher in die Altstadt, vor allem aber zum Altmarkt. Hier gibt es ebenfalls viel Historisches, im wiedererhaltenen neuen Glanz, zu entdecken.
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